Eine Lehrerin geht in Ruhestand und das ganze Dorf sagt Tschüss

In Hausen ob Verena geht eine Ära zu Ende. Lehrerin Gisela Rubbel verlässt den Schuldienst und geht in Ruhestand. Ihre Dienstjahre hat sie an der kleinen Grundschule in Hausen ob Verena verbracht und viele Veränderungen dort miterlebt. Letztendlich sogar die Eingliederung der kleinen Schule zur Außenstelle der großen Schillerschule Spaichingen. Plötzlich hatte die Lehrkraft ein riesengroßes Kollegium und eine neue Position an ihrer Schule. Als verlängerter Arm unterstützte sie die Spaichinger Schulleitung in allen Belangen. Darauf war und ist Spaichingen auch angewiesen. Die räumliche Distanz und die komplett unterschiedlichen Strukturen benötigten dies. Gisela Rubbel liebte das Unterrichten und die Kinder lagen ihr immer am Herzen. Sie hatte in all den Jahren kaum Fehlzeiten und oft schleppte sie sich in einem Zustand in die Schule, wo ihre Familie ihr rückmeldete, dass sie doch so nicht zur Arbeit könne. Aber in einer kleinen Dorfschule gibt es keine Vertretungsmöglichkeiten und Unterrichtsausfall war für sie einfach keine Option.
Alle Grußworte machten deutlich, welchen Stellenwert die Pädagogin aus Hausen hat und wie sehr sie, Ihre Arbeit und Ihr Einsatz wertgeschätzt wird. Die Eltern hatten mit den Kindern eine Gartenbank als Abschiedsgeschenk vorbereitet, die sie im Garten in den nun ruhigeren Momenten an Ihre Schulkinder und die Schule erinnern soll. Die Riesen des Kindergartens richteten jeweils einen lieben Spruch an die Pädagogin, die auch die Kooperation Kindergarten- Schule machte, und überreichten hierzu bunte Blumen. Unter der Regie der zweiten Hausener Klassenlehrkraft, Gabi Fehrenbacher, hatten ihre Schülerinnen und Schüler zwei Lieder und das Theaterstück „Dornröschen“ vorbereitet. Die Leistungen der Kinder, aber auch die liebevoll errichtete Dekoration, beeindruckten die Zuschauer sehr. Auch der Lehrerchor der Schillerschule hatte seit langer Zeit mal wieder einen Einsatz. Traditionell wird ein bekanntes Lied umgedichtet und vorgetragen, die beliebte Kollegin erhielt ein liebevoll gestaltetes Poesiealbum und ein Portrait von sich. Die scheidende Lehrerin wollte ihren Abschied eigentlich leiser, und in ein Schulfest eingebettet, begehen. Aber ein solches Lebenswerk darf und muss gefeiert werden und in einem kleinen Dorf nimmt jeder ein Stückchen am Leben des anderen teil, besonders wenn man durch die berufliche Position praktisch bei jedem Hausener bekannt ist. Viele Weggefährten, ehemalige Schülerinnen und Schüler, sowie zahlreiche Bürgerinnen und Bürger und natürlich auch die eigene Familie fanden sich in der Festhalle von Hausen ob Verena ein und wollten die Verabschiedung miterleben. Im Anschluss an die offizielle Veranstaltung fand das Schulfest im Hofe der Schule statt, bei dem sich die Schülerinnen und Schüler an einer Spielstraße austoben konnten. Zwei Stunden hatten sie ruhig und geduldig, die Redner und Programmpunkte mitverfolgt und kamen dann auf ihre Kosten. Auch für die Gäste fand sich noch die Zeit bei einem Getränk und Verpflegung sich zu verweilen und sich auszutauschen.